Wird das Thema Nachfolge in den Unternehmen angesprochen, erhalten wir häufig die Aussage, „Mein(e) Sohn/Tochter wird das Unternehmen übernehmen“. Schließlich hat der Nachwuchs bereits ein Studium bzw. eine Meisterausbildung abgeschlossen, kennt das Unternehmen seit seiner Kindheit und arbeitet bereits in der Branche oder im Unternehmen.
Ein Blick in die Praxis
Einige Zeit später kommen die selben Unternehmer auf uns zu, um sich nach Unterstützung bei der Nachfolgersuche zu erkundigen. Die Übergabe innerhalb der eigenen Familie ist nicht gelungen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Zeitdruck erheblich zugenommen hat. Der Eintritt in den Ruhestand soll so schnell wie möglich erfolgen. Ähnliche Situationen entstehen auch, wenn Unternehmer annehmen, dass der zweite Gesellschafter oder eine langjährige Führungskraft das Unternehmen vollständig übernehmen werden. Dieser Trugschluss resultiert in der Regel aus der fehlenden Ansprache des favorisierten Nachfolgers und dem frühen Einbeziehen der nahe liegenden Nachfolgekandidaten.
Wenn die Übergabe intern nicht gelingt
Woran liegt das? Aus übergebender Unternehmersicht wird die Übernahme des eigenen Unternehmens meist einseitig als einmalige Gelegenheit wahrgenommen, mit welcher langfristig überdurchschnittlich Geld verdient und die Familie ernährt werden kann. Die Praxis zeigt, dass die nachfolgende Generation andere Einstellungen und Ansichten hat. Für diese stehen oft andere Dinge im Vordergrund: ausreichend Zeit für Familie und Freunde oder die eigene persönliche Verwirklichung. Die Übernahme von Verantwortung für ein Unternehmen, deren Mitarbeiter und das Eingehen von langfristigen Verpflichtungen und gar die Aufnahme eines hohen Kredites für die Übernahme wirken für diese Generation oft abschreckend. Diese haben in der eigenen Kindheit gesehen, wie viel Zeit der Unternehmer für seine Firma aufgewendet hat und wie wenig für die Familie übrig blieb.
Frühzeitige Ansprache des favorisierten Nachfolgers
Unter Beachtung dieser Ausgangssituation können wir nur dringend empfehlen, den favorisierten Nachfolger frühzeitig anzusprechen und die jeweilige Sichtweise und Vorstellungen zu erläutern. Nur so kann aus unserer Sicht Klarheit geschaffen und nachhaltige Lösungen entwickelt werden. Es ist begrüßenswert, wenn ein Unternehmen innerhalb der Familie oder des Unternehmens selbst übergeben wird. Heut zu Tage keine Selbstverständlichkeit mehr. Sprechen Sie daher Ihren favorisierten Nachfolger rechtzeitig an. Nur auf dieser Basis können Lösungen, wie das langfristige Heranführen an die Führungsverantwortung oder die Möglichkeit zum Ansparen des notwendigen Eigenkapitals, entwickelt werden.
Bei Rückfragen oder für eine erste Auskunft und individuellen Einschätzung der jeweiligen Situation empfehlen wir das Aufsuchen von seriösen Beratern oder die kostenlosen Termine zur 360°-Nachfolgeberatungen des ifuSAX e.V.