In unserer beruflichen Beratungspraxis erleben wir sehr oft Unternehmer, die gewissenhaft und professionell ihr Unternehmen führen. Sie sind auch bestrebt, den Nachfolgeprozess durchdacht und strukturiert anzugehen. Häufig ist dabei die erste Frage, wie der Prozess begonnen werden kann.
Ist Ihr Unternehmen übergabereif?
Aus unserer Sicht beginnt der Nachfolgeprozess mit der Vorbereitung des Unternehmens und der Frage, ob das Unternehmen übergabereif und übergabefähig ist. Diese Vorbereitung betrifft typischerweise mehrere Bereiche, die von der Bedeutung her recht ähnlich bewertet werden können.
Ein Teil der Vorbereitung sollte es sein, alle relevanten Unterlagen zusammenzustellen und damit kurzfristig griffbereit zu haben. Dazu gehören neben den aktuellen betriebswirtschaftlichen Auswertungen und Jahresabschlüssen auch der aktuelle Handelsregisterauszug, Gewerbeanmeldung sowie Gesellschaftsvertrag. Darüber hinaus ist eine Zusammenstellung der relevanten Miet-, Versicherungs-, Darlehens- und Arbeitsverträge sinnvoll. Ergänzend ist die Aufbereitung von Kurzübersichten zu den einzelnen Vertragskategorien zu empfehlen, damit es gelingt, einen schnellen Einblick in die häufig umfangreichen Vertragswerke zu bekommen.
Dieses Vorgehen hat zwei wesentliche Vorteile. Zum einen kann damit der Unternehmer selbst noch einmal einen Einblick in seine häufig langwierig gewachsenen Vertragsstrukturen gewinnen. Zum anderen können Informationsanfragen von Kaufinteressenten schnell und unkompliziert beantwortet werden. Die Fähigkeit schnell Informationen bereitstellen zu können, demonstriert eine gute Organisationsstruktur im Unternehmen und wirkt sich positiv auf den Unternehmenswert aus. Dagegen wirkt sich ein hoher Zeitbedarf, um Fragen zu beantworten oder Unterlagen zur Verfügung zu stellen, häufig negativ auf die Einschätzung zum Unternehmen aus.
Packen Sie Ihren Notfallkoffer!
In diesem Zusammenhang kommt immer wieder die Frage nach einem Notfallkoffer auf. In einem Notfallkoffer werden alle wichtigen Dokumente und Zugänge gesammelt, die im Falle eines kurzfristigen und unerwarteten Ausfalls der Unternehmerperson für einen möglichst reibungslosen Betriebsablauf notwendig sind. Inhaltlich gibt es daher große Überschneidungen bezüglich der Unterlagen, die im Vorfeld eines Unternehmensnachfolgeprozesses zusammengestellt werden sollten.
Einbezug von Mitarbeitern in den Nachfolgeprozess
Ein zweiter wesentlicher Bereich, der innerhalb des Unternehmens gut vorbereitet werden sollte, ist der Einbezug von Mitarbeiter in den Nachfolgeprozess. Dabei ist zu entscheiden, ob die Mitarbeiter oder bspw. die Führungsebene informiert, involviert oder komplett rausgehalten werden sollen. Im letzten Fall würden die Mitarbeiter lediglich über das Ergebnis informiert werden, sobald es feststeht.
Bei der Vorbereitung dieser Thematik ist das persönliche Verhältnis zwischen Mitarbeiter und Unternehmer zu beachten. Insbesondere Führungskräfte könnten sich übergangen fühlen, wenn sie nicht an dem Prozess beteiligt werden. Darüber hinaus kann eine gewisse Unsicherheit innerhalb der Belegschaft aufkommen, wenn nur einzelne Aspekte des Prozesses unabsichtlich bekannt werden. Nicht zuletzt ist aus praktischer Sicht zu berücksichtigen, ob der Nachfolgeprozess, ohne die Zuarbeit von einzelnen Mitarbeitern, überhaupt umsetzbar ist. Je nach Branche, Unternehmensgröße, Unternehmensstruktur und Komplexität der Unternehmensnachfolge, kann diese Thematik unterschiedlich gelöst werden.
Hier bekommen Sie Unterstützung
Bei Rückfragen oder für eine erste Auskunft und individuellen Einschätzung der jeweiligen Situation empfehlen wir das Aufsuchen von seriösen Beratern oder die kostenlosen Termine zur 360°-Nachfolgeberatungen des ifuSAX e.V. Melden Sie sich gleich durch einen Klick auf diesen Satz an!